Mal wieder mit angenehmen Menschen Rad gefahren :)

Derzeit ist eine Gruppe von Radfahrenden unterwegs nach München zur Demo gegen die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA). Gestern fuhren sie von Karlsruhe nach Stuttgart. Nein, nicht durch Pforzheim durch, wegen der Höhenmeter, sondern nördlich daran vorbei.

Ich wollte mal wieder mit einer Gruppe von Radfahrenden zumindest ein bisschen unterwegs sein und vielleicht würde ich auch den einen oder anderen aus der Fahrradbubble dort treffen. Ob und wen, war mir aber nicht bekannt.

Auf nach Stein (Ort im Enzkreis)

Morgens bin ich deshalb am Mittwoch, 8.9.2021, nach Stein (Enzkreis) gefahren, das waren 22 km Anfahrt.

Dann gab es erst einmal Frühstück und anschließend wartete ich an dem Ort, an dem man laut offizieller Streckenführung vorbei fahren würde. Während dessen prüfte ich auf der App CriticalMaps immer wieder den Standort der Radstafette, denn drei der Radfahrenden waren dort eingeloggt und deren Standorte wurden alle paar Sekunden aktualisiert.

Auf Facebook und Twitter veröffentlichte die Polizei Pforzheim am Dienstag, 7.09.2021, ein Video zum Thema Abstand beim Überholen von Radfahrenden.


Im Video ist aus der Perspektive einer Kamera am Lenker zu sehen, wie jemand fast ganz rechts auf der Begrenzungslinie einer Landstraße mit dem Fahrrad fährt.

Anfang 2021 wurde ich im Straßenverkehr von zwei Menschen angegriffen. Sie hatten auf der Landstraße trotz Gegenverkehr mit einem Motorrad dicht überholt, kurz zuvor gehupt, und dann den Abstandshalter stark verbogen.

Nach meiner Anzeige bei der Polizei bekam ich vor ein paar Wochen das Angebot, an einem Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) teilzunehmen, dem ich zustimmte.

Ich beschreibe hier, was ein TOA ist, wie es in meinem Fall abgelaufen ist, wie das Gespräch mit den Beschuldigten war und natürlich auch, was genau beim dem Vorfall passierte.

Es sind hier weder Videos noch Fotos vom Vorfall zu sehen.

Der Angriff

Ich fuhr mit dem Fahrrad auf einer Landstraße. Es kam fast durchgehend Gegenverkehr. Jemand hupte ca. 7 bis 10 Meter hinter mir. Ich hatte Angst, da ich zu diesem Zeitpunkt nicht wissen konnte, mit was für einem Fahrzeug jemand hinter mir ist und was er damit tun würde. Überholen trotz Gegenverkehr mit einem Auto? Abdrängen von der Fahrbahn? Rechts war ein Gehweg mit angehobenem Bordstein, dorthin hätte ich nicht ausweichen können. Und es war gerade Gegenverkehr.

Der geringe Stellenwert des Radverkehrs in Pforzheim – Vier Beispiele

Ich zeige hier an vier Beispielen, wie gering der Stellenwert in der Stadt Pforzheim bezüglich Radverkehr ist, obwohl von der Stadt immer wieder behauptet wird, dass alle Formen der Mobilität unterstützt und besonders der Radverkehr gestärkt werden soll.

Vor ein paar Jahren wurden in Pforzheim, zusammen mit dem ADFC Pforzheim-Enzkreis, sämtliche Einbahnstraßen vor Ort und unter Beteiligung der zuständigen Behörden daraufhin überprüft, ob sie für Radfahrende in Gegenrichtung freigegeben werden können.

Am Freitag, den 13. August 2021 war ich wieder unterwegs und habe die Beschilderungen der restlichen Einbahnstraßen vor Ort überprüft. Alle bis auf vier. Die letzten vier Stellen befinden sich in der Oststadt und es war gestern extrem heiß (um 30 °C) und da will man nicht wirklich in der Stadt unterwegs sein.

Von den 20 am Freitag überprüften Stellen sind 12 zu beanstanden und diese werde ich auch wieder an den Radbeauftragten der Stadt Pforzheim melden.

Insgesamt enthält meine Liste somit 32 Stellen, an denen es falsche Beschilderungen gibt. Dies ist ein Großteil der für Radfahrende in Gegenrichtung freigegebenen Einbahnstraßen in Pforzheim.

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Bei meinen Fahrten durch Pforzheim fällt mir seit längerem immer wieder an verschiedenen Stellen auf, dass Einbahnstraßen falsch beschildert sind.

Deshalb habe ich ein privates Projekt gestartet, um systematisch zu erfassen, an welchen Stellen die Beschilderungen falsch sind, um diese dann an die Verantwortlichen bei der Stadt Pforzheim zu melden.